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[Gelesen] Der Märchenerzähler-Antonia Michaelis

Titel: Der Märchenerzähler
Autorin: Antonia Michaelis
Erscheinungsjahr/Verlag: Februar 2011 im Oetinger Verlag
Seiten: 446 in der gebundenen Fassung
ISBN-10: 3789142891
ISBN-13: 978-3789142895

 

Im dem Buch „Der Märchenerzähler“ geht es um die beiden Protagonisten Anna und Abel, die verschiedener nicht sein können. 
Anna, die in einem gutbürgerlichen Haus aufwächst und Abel aus den Plattenbauten. Beide gehen auf dieselbe Schule und haben vorher eigentlich nie etwas miteinander zu tun gehabt. Doch Anna findet das Geheimnisvolle um den „polnischen Kurzwarenhändler“(Abel) anziehend und verliebt sich natürlich in ihm. Auffallend ist, dass Abel oftmals im Unterricht einschläft, seine Mutter ist „verreist“ und er muss sich um seine kleine Schwester Micha kümmern, die er sehr beschützt und in regelmäßigen Abständen ein Märchen erzählt, welches seltsamerweise mit der Realität verwoben ist oder nicht? Das Märchen macht auch Anna neugierig und so treffen sie sich oftmals zum Kaffee oder Eisessen, um das schöne Märchen weiterzuverfolgen. Nacheinader tauchen Menschen in Abels und Michas Leben auf, die die Ruhe stören wollen und werden meist ein, zwei Tage später tot aufgefunden. 
Wer ist der Mörder? Und warum finden sich auch die Morde im Märchen von Abel wieder? Liebt Anna etwa einen Mörder oder ist das Ganze ein großes Missverständnis.

Beim Ausleihen des Buches habe ich mich nicht viel um den Klappentext gekümmert, vielleicht hätte ich es mir dann nochmal überlegt, ob ich das Buch nicht doch in dem Regal stehen lasse. Aber es kam anders. Der Titel des Buches und auch das Cover haben mich einfach magisch angezogen, obwohl ich kein Mensch für Liebesgeschichten bin, wollte ich das Buch einfach mal auf mich zukommen lassen.

Der Schreibstil von der Autorin ist wirklich schön und auch die Erzählweise der Märchen, die sich so gut in das Buchgeschehen einbinden haben mich anfangs bezaubert. Mit den Protagonisten konnte ich allerdings nie was anfange. Anna war mir zu naiv und wollte immer anders sein, obwohl sie genauso langweilig ist, wie ihre anderen Schulfreunde auch. Abel ist der mysteriöse Fremde, der sich so liebevoll um seine kleine Schwester kümmert und Micha hat mich einfach nur genervt. Vielleicht liegt es daran, dass ich generell mit Kleinkindern wenig anfangen kann, aber die war einfach ständig dabei und niedlich fand ich sie auch nicht. 

Der Plot an sich ist wohl ganz nett gemeint; Märchen mit der Realität verwoben, ein paar Morde mit dabei und natürlich eine Liebesgeschichte. Gut. Mag für den ein oder anderen Interessant sein, vielleicht ist es das auch, aber ich bin nie in die Geschichte reingekommen, so wie ich es sollte. Die Entscheidungen von Anna haben mich so genervt, so blöd ist doch kein 18-jähriges Mädchen. Erste Liebe hin oder her. Das Ende und eine bestimmt Szene mittendrin haben mir dann endgültig den Rest gegeben. Irgendwie wollte die Autorin wohl, dass das Buch mit einen riesigen Knall endet. Für mich zuviel künstlicher Spannungsaufbau, der nicht Not getan hätte. Deswegen haben mich die vielen positiven Rezensionen auch komisch gestimmt. Oder für mich ist so eine naive Hauptfigur, die sich in einen Aussenseiter verliebt einfach nichts. Aus dem Grund ist es leider der Flop des Jahres für mich. Vielleicht habe ich ja auch  zu viel erwartet. Jedenfalls hat es nicht ganz  meinen Geschmack getroffen.

 

 


[Gelesen] Das Lied der Dunkelheit – Peter V. Brett

Manchmal gibt es gute Gründe, sich vor der Dunkelheit zu fürchten…

Titel: Das Lied der Dunkelheit (The Painted Man)
Autor: Peter V. Brett
Erscheinungsjahr(Deutschland): 2009
Seiten: 798
Verlag: Heyne
Preis: 15 Euro
ISBN-10:  3453524764
ISBN-13: 978-3453524767

„Das Lied der Dunkelheit“ von Peter V. Brett ist der Auftakt zur Dämonen Saga und ein erneuter Re-Read von mir. Aus dem einfachen Grund, dass ich den zweiten Band auf meinem SUB liegen habe, aber nicht mehr genau wußte, was im ersten Band passiert, also habe ich es erneut gelesen und es hat mich erneut vom Hocker gehauen.

Es geht um eine Welt in der Nachts die Dämonen aus dem Horc kommen und Menschen töten, Städte verwüsten und Unheil stiften. Besonders kleinere Dörfer haben es schwer. Doch es gibt eine Möglichkeit sich vor den Dämonen zu schützen: Siegel. An Häusern angebracht halten sie die Dämonen nachts ab, so lange sie denn halten. In dieser Welt wachsen Arlen, Leesha und Rojer auf, jeweils in anderen Dörfern und unter anderen Vorraussetzungen.
Arlen wächst in dem Dorf Tibbets Bach auf. Dort lernt er schmerzhaft, wozu die Dämonen und deren Nachwirkungen fähig sind. Verletzt und übermannt von seinen Gefühlen flüchtet er und beschließt Kurier zu werden in einer der freien Städte.
Leesha hat ein ganz anderes losgezogen. Sie wächst auch in einem kleinen Weiler auf, zusammen mit ihren zurückhaltenden Vater und ihrer Mutter, die einen Hausdrachen in nichts nach steht. Schon früh steht fest, dass sie Gared heiraten soll, doch durch einen Zwischenfall wird alles anders und Leesha zieht zu der Kräutersammlerin des Dorfes und macht dort ihre siebenjährige Ausbildung zur Kräutersammlerin.
Rojer ist der jüngste im Bunde. Und der einzige, der in einer der freien Städte aufwächst. Dort wird er von Arrick aufgezogen, einem Jongleur und Trinker, nachdem seine Eltern, als er klein ist bei einem Dämonenüberfall sterben. Unter Arrick aufwachsen heißt auch in der Jongleurs Gilde hineinwachsen und so arbeitet er als Jongleur.

Drei unterschiedliche Charaktere, drei unterschiedliche Geschichten und ein Abenteuer, welches wirklich wunderbar ist.

Das Buch hat mich schon beim ersten Mal lesen begeistert und nun bin ich umso mehr begeistert und erfreut, dass diese Freude darüber noch nicht vergangen ist. Ich mag alle drei Protagonisten und kann ihr handeln in jeder Weise nachvollziehen. Auch dadurch, dass das Buch über mehrere Jahre hinweg deren Lebensgeschichte beschreibt, macht es einfacher jede Handlung zu verstehen und sich in die Charaktere zu verlieben. Die Geschichte geht schleichend voran. Man springt zwischen den Dörfern und Städten, sowie zwischen den Charakteren, was für Fantasy Fans kein Problem sein sollte aber für ungeübte vielleicht etwas verwirrend wirkt am Anfang. Man wird mit den drei Charakteren groß und erfährt, was sie zu dem gemacht hat, warum sie so sind. Und es ist gut, dass sich Peter V. Brett damit soviel Zeit lässt, denn die braucht man und auch die Protagonisten.

Der Schreibstil ist einfach verständlich und die Buchseiten zieren von Unterkapitel zu Unterkapitel Siegel, die sich wirklich schön in das Bild des Buches anpassen. Außerdem ist am Ende und am Anfang des Buches eine Karte von Thesa, die der Übersicht gilt.

Ich empfehle dieses Buch jeden Fantasy Freund, den es gibt auf der Welt und den Abenteurern dieser Welt, die verbotene Dinge lieben, sowie den Rebellen, die aus der Norm ausbrechen wollen. Das Buch ist es Wert gelesen und  verschlungen zu werden. Und ich freue mich schon jetzt endlich den zweiten Band zu lesen und zu verschlingen, sowie die Charaktere weiter lieben zu lernen, wie ich es ohnehin schon tue.